Fachbereich Schule
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu Fortbildungen und Beratungen des Fachbereichs Schule. Sie können auch direkt zu den Fortbildungsterminen gehen.
Fortbildungen
Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte aller Berliner Schulen zu Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
Unsere kostenlosen Fortbildungen richten sich an Berliner Lehrkräfte, Pädagog*innen, Schulpsycholog*innen etc. und werden von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert. Wir vermitteln Ihnen grundlegende Kenntnisse zu diskriminierungskritischer Schule, Antidiskriminierung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Wir sensibilisieren für Geschlechtervielfalt und queere Lebensweisen. Mit Ihnen entwickeln wir Handlungsmöglichkeiten für Ihre schulische Arbeit. So unterstützen wir Sie darin, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im pädagogischen Alltag wahrzunehmen, Diskriminierungen zu verhindern und respektvolles Verhalten zu fördern.
Durch eine zweiteilige Qualifizierungsreihe betreuen und bilden wir die Kontaktpersonen für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt/Diversity weiter.
Weitere thematische Schwerpunkte unserer Fortbildungen sind u.a.
- Trans*Inter*Nichtbinär in der Schule
- Queere Jugendliche beraten
- Antimuslimischer Rassismus im Kontext sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
- Schule und Elternkooperation
- Gendergerechte Sprache
- Queere Lehrkräfte
Mehr Informationen über unsere Fortbildungsangebote und Termine finden sich auf der Homepage
der Fortbildung Berlin: fortbildungen.berlin
Queer im Unterricht - Normative Grundlagen
Durch Fortbildungen unterstützen wir Sie dabei, queere Themen sinnvoll in den Unterricht einzubinden, angemessen auf Diskriminierungen zu reagieren und eine diskriminierungssensible Schulkultur zu entwickeln. Das Berliner Schulgesetz verbietet ausdrücklich Diskriminierung aufgrund “des Geschlechts, der Geschlechtsidentität [oder] der sexuellen Orientierung” (SchulG § 2(1)). Die Rahmenrichtlinien zu Sexualerziehung/Bildung für sexuelle Selbstbestimmte verweisen zudem auf den Bildungsauftrag der Schulen und bezieht explizit queere Lebensweisen als Querschnittsthema in allen Fächern mit ein. Ergänzend dazu wurde der “Orientierungs- und Handlungsrahmen für das übergreifende Thema Sexualerziehung/Bildung für sexuelle Selbstbestimmung“1 veröffentlicht.
Schließlich beinhalten aus dem Teil B des Rahmenlehrplans “Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt”2 und “Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter (Gender Mainstreaming)”3 konkrete pädagogische Informationen zur Sensibilisierung für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.
1 https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/rlp-online/Teil_B/Sexualerziehung/OHR_Sexualerziehung_11.06.2021.pdf
2 https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/rlp-online/b-fachuebergreifende-kompetenzentwicklung/bildung-zur-akzeptanz-von-vielfalt-diversity
3 https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/rlp-online/b-fachuebergreifende-kompetenzentwicklung/gleichstellung-und-gleichberechtigung-der-geschlechter-gender-mainstreaming
Schule diskriminierungskritisch gestalten
Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft – ein Ort, an dem Menschen mit unterschiedlichen sozialen Herkünften, Sprachen, geschlechtlichen Identitäten, sexuellen Orientierungen, Rassismuserfahrungen, Beeinträchtigungen und religiösen Anschauungen aufeinander. Sie ist auch genauso der Platz, an dem viele Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte aufgrund dieser Unterschiede diskriminiert werden.
Dazu gehören auch lesbische, schwule, bisexuelle und trans*, inter* , nichtbinäre und queere (abgekürzt “LGBTIQ+”) Schüler*innen.
Bereits im Grundschulalter äußern sich manche trans*Kinder zu ihrer Geschlechtsidentität. Die Pubertät stellt für viele queere Jugendliche einige Herausforderungen dar: Gruppendruck, Mobbing, Ausgrenzung oder Beschimpfungen aufgrund der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung erschwert den Alltag jener, die der heteronormativen “Norm” nicht entsprechen. Schule kann ein Ort sein, der diskriminierungskritische pädagogische Haltungen fördert, die alle Schüler*innen helfen sich frei entfalten zu können.
Die Auseinandersetzung mit LGBTIQ+ Themen in der Schule fördert alle Kinder und Jugendliche, da sie lernen sich angstfrei und selbstbewusst in einer von Vielfalt geprägten Welt zu bewegen. Darüber hinaus werden lesbische, schwule, bisexuelle und trans*, inter* , nichtbinäre und queere Schüler*innen in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit unterstützt und gestärkt.
Kosten
Unsere Angebote innerhalb Berlins sind von Berliner Landesmitteln über die Bildungsverwaltung finanziert. Für Berliner Einrichtungen, Träger und Teams im Bereich Kinder-und Jugendhilfe und Schule sind die Fortbildungen kostenfrei.
Für Fortbildungen außerhalb Berlins fallen Honorarkosten an.
Hier finden Sie Info-Veranstaltungen, Fortbildungen und Beratungen für Lehrkräfte, Pädagog*innen und andere Mitarbeiter*innen am Lebensort Schule. Wir unterstützen Sie darin, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im pädagogischen Alltag wahrzunehmen, Diskriminierungen zu verhindern und respektvolles Verhalten zu fördern.
Termine
Qualifizierungsreihe für die Kontaktpersonen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt / Diversity
Diese Fortbildungsreihe vermittelt in 2 Teilen die Grundlagen für die Arbeit der “Kontaktperson für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt/Diversity“ für Pädagog*innen an Berliner Schulen.
- Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Qualifizierung als Kontaktpersonen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt um eine zweiteilige Veranstaltungsreihe handelt. Der zweite Termin muss verbindlich mitgebucht werden. Melden Sie sich bitte nur zu einer Reihe an!
- Aufgaben der Kontaktperson
- Grundlagenwissen zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, queeren Menschen in der Schule
- Unterstützung von trans*, inter* und nicht-binären Schüler*innen: Handlungsempfehlungen und Materialien für die Schule
- Netzwerke in der Schule bilden: Queere Arbeitsgemeinschaften, Kooperation mit Eltern etc.
- Diskriminierungskritische Schulentwicklung: Analyse, Prävention und Intervention
- Unterrichtsmaterialien und Projekte
QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung
Lützowstr. 28
10785 Berlin
Termine
Mo., 23.09.2024
14-18 Uhr
Mo., 24.03.2025
14-18 Uhr
VA-Nr. 24.2-122594
Mo., 13.01.2025
14-18 Uhr
Mo.,14.07.2025
14-18 Uhr
VA-Nr. 24.2-122595
Di., 24.09.2024
14-18 Uhr
Di., 25.03.2025
14-18 Uhr
VA-Nr. 24.2-122597
Di., 14.01.2025
14-18 Uhr
Di., 01.07.2025
14-18 Uhr
VA-Nr. 24.2-122598
Netzwerktreffen für Kontaktpersonen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
Das Netzwerktreffen ist den Praxisfragen vorbehalten, die Ihnen als Kontaktperson in der Arbeit zu Themen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt begegnet sind.
Bitte nur zu einem Termin anmelden!
Termine
Mo., 18.11.2024
14-18 Uhr
VA-Nr. 24.2-122592
Mo., 26.05.2025
14-18 Uhr
VA-Nr. 25.1-122593
Dieses Netzwerktreffen findet online statt.
Di., 30.01.2024
15-17 Uhr
VA-Nr. 23.2-116426
Kurzfortbildungen für Lehrkräfte und Pädagog*innen
Bitte machen Sie folgende Veranstaltungen auch in ihrem Kollegium bekannt.
Haltung zeigen: Hatespeech gegenüber LGBTIQ+ erkennen und begegnen (VA Nr. 24.2-122591) **Veranstaltung aufgrund von Krankheit verschoben. Ein Ersatzdatum wird bald angekündigt.**
In Zeiten von steigender Gewalt und Hatespeech im Netz gegenüber LSBTIQ Personen ist pädagogisches Handeln für einen diskriminierungsarmen Schulalltag gefragt. Wie können und dürfen pädagogische Fachkräfte sich gegen demokratiefeindliche Einstellungen positionieren?
- Lebenslagen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, nicht-binären und queeren Kindern und Jugendlichen
- Impulse & Handlungsmöglichkeiten für die Schule
- Kollegialer Austausch & Praxisbeispiele
- Kritischer Umgang mit Medien
- Materialvorstellung
*Veranstaltung krankheitsbedingt abgesagt*
TN werden benachrichtigt, sofern einen Ersatztermin gefunden wurde.
QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung
Lützowstr. 28
10785 Berlin
Queere Jugendliche beraten (VA Nr. 24.2-124150)
Für queere Jugendliche ist die Gefahr diskriminiert zu werden, in der Schule besonders hoch. Schule bietet jedoch auch die Chance, Informationen und Vorbilder zu finden, Akzeptanz und Unterstützung zu erleben und so in der eigenen Entwicklung gestärkt zu werden. Pädagog*innen leisten hier beratend eine wichtige Funktion.
- Psychosoziale Situation von queeren Jugendlichen
- Beratung und Begleitung in Coming-out-Prozessen
- Hilfe in Krisensituationen
- Beratungsmethoden, Fallbesprechungen, Training von Beratungssituationen
Di., 02.10.2024
14-18 Uhr
QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung
Lützowstr. 28
10785 Berlin
Trans*, Inter*, Nicht-binärität in der Schule (VA Nr. 24.2-122599)
Eine Fortbildung für Pädagog*innen, die trans*, inter* oder nicht-binäre Schüler*innen an ihrer Schule unterstützen und darin mehr Handlungssicherheit erlangen möchten.
- Pädagogisches Fachwissen zu Trans* Inter* und Nichtbinarität
- Handlungsempfehlungen für die Schule
- Unterrichtsmaterialien und Projekte
- Praxisfragen
Di.,15.10.2024
14-18 Uhr
online
Der Zugangslink wird in der Woche vor der Veranstaltung an Teilnehmenden verschickt.
Was Sie jetzt wissen müssen: Das neue Selbstbestimmungsgesetz (VA-Nr. 24.2-124511)
Zum Inkrafttreten des neuen Selbstbestimmungsgesetzes organisiert QUEERFORMAT in Kooperation mit dem Bundesverband Trans* eine Online-Infoveranstaltung zum Inhalt und zur Bedeutung des Gesetzes für trans*, inter* und nicht-binäre Kinder und Jugendliche in der pädagogischen Arbeit. Diese Veranstaltung richtet sich an alle Fachkräfte aus den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe und Schule.
- Trans*Inter*Nichtbinäre Kinder und Jugendliche unterstützen
- Informationen zum Gesetz
*Hinweis: Diese Veranstaltung ist noch nicht auf der Website von Fortbildung Berlin zu finden. Bitte informieren Sie sich deshalb rechtzeitig (Anfang bis Mitte September) auf deren Website über dieses Angebot.
Mo., 14.10.2024
15-17 Uhr
online
Der Zugangslink wird nach Freischaltung der Veranstaltung bekanntgegeben.
Bi…sprachig? Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt mehrsprachig thematisieren (VA-Nr. 24.2-122588)
Ein mehrsprachiger Ansatz ist in verschiedenen Kontexten wichtig, z. B. im Sprachunterricht und im Schulalltag. Unterschiedliche sprachliche und kulturelle Perspektiven kommen den Schüler/-innen zugute und helfen dabei, Barrieren, Vorurteile und Diskriminierungen zu erkennen und abzubauen.
- Lebenssituation von LSBTIQ* in der Schule
- Queere Terminologie aus verschiedenen Sprachen
- Strategien und Materialien für (Sprach)Unterricht
- Intersektionale und diskriminierungssensible pädagogische Handlungsempfehlungen
[FB in engl. und dt.]
Di., 03.12.2024
14-18 Uhr
QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung
Lützowstr. 28
10785 Berlin
Grundlagenwissen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt (VA-Nr. 24.2-122590)
Diese Grundlagen-Fortbildung ist für alle Pädagog*innen, die keine Kontaktpersonen sind und noch keine Fortbildung bei QUEERFORMAT besucht haben.
- Grundlagenwissen zur Lebenssituation von lesbischen, schwule, bisexuellen, trans*, inter*, nicht-binären, queeren Menschen in der Schule
- Handlungsempfehlungen und Materialien für die Schule
- Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bei Diskriminierungen
- Unterrichtsmaterialien und Projekte
Mi., 29.01.2025
14-18 Uhr
QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung
Lützowstr. 28
10785 Berlin
Wir sind hier, wir sind queer! Queere Pädagog*innen im Schulalltag (VA-Nr. 25.1-122600)
Sich authentisch zu zeigen, birgt für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter, nicht-binäre Pädagog*innen im Arbeitsalltag sowohl Herausforderungen als auch Chancen.
- Vernetzung & Stärkung von queeren Pädagog*innen
- Austausch von Erfahrungen
- Queere Lebensweisen thematisieren
- Handlungsmöglichkeiten: Umgang mit Kolleg*innen und Schüler*innen
Mo., 14.05.2025
14-18 Uhr
QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung
Lützowstr. 28
10785 Berlin
Beratung
Haben Sie ein pädagogisches Anliegen, zu dem Sie individuelle Beratung wünschen? Im persönlichen Gespräch nehmen wir uns Zeit für Ihre Fragen und unterstützen Sie bei der Lösungssuche.
- Wenn Sie Fragen zur Beratung von LGBTIQ Schüler*innen haben,
- Wenn Sie Unterrichtsvorschläge zum Thema lesbische, schwule, bisexuelle, trans- oder intergeschlechtliche Lebensweisen suchen,
- Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie in einer Diskriminierungssituation intervenieren können,
- Wenn Sie selbst lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich leben und aufgrund dessen an Ihrer Schule Unterstützung benötigen.
Die Beratungen werden von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert und sind für die Teilnehmenden kostenlos. Wir führen Beratungen dienstags von 14-17 Uhr online, telefonisch bzw. in unseren Räumen durch. Sie erreichen uns unter 030 587 6849 400.
Schule der Vielfalt
Hintergrund
Das bundesweite Antidiskriminierungsnetzwerk Schule der Vielfalt setzt sich dafür ein, dass an Schulen mehr gegen Diskriminierung, insbesondere gegen Homo- und Trans*feindlichkeit, und mehr für die Akzeptanz von unterschiedlichen Lebensweisen getan wird. Die beteiligten Schulen machen durch eine Selbstverpflichtungserklärung deutlich, dass sie sich gegen Diskriminierung und für Akzeptanz einsetzen. Sie folgen Qualitätsstandards, die z.B. Fortbildungen für Lehrkräfte und Projekte mit Schüler*innen umfassen.
Das Bundesnetzwerk entstand 2015 beim jährlichen Vernetzungstreffen des Bundesverbandes Queere Bildung. In fast jedem Bundesland gibt es eine Kontaktperson, die für interessierte Schulen zur Verfügung steht. In Berlin wird das Projekt von QUEERFORMAT koordiniert.
Was ist eine Schule der Vielfalt?
Mit dem Projekt „Schule der Vielfalt“ engagieren sich Berliner Schulen gegen die Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen und queeren Menschen (LGBTIQ+).
Untersuchungen zeigen, dass LGBTIQ+ Kinder und Jugendliche an Schulen häufig diskriminiert werden. Ihre Situation verbessert sich, wenn sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an der Schule thematisiert wird und wenn Lehrkräfte oder die Schulleitung gegen Homo- und Transfeindlichkeit Position beziehen. Das Projekt Schule der Vielfalt unterstützt alle an Schule Beteiligten, genau das zu tun: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt anzusprechen und gegen Diskriminierungen einzutreten.
Warum Schule der Vielfalt?
ODER Fünf gute Gründe für Schule der Vielfalt
-
Kinder haben ein Recht auf Bildung. Das gilt für alle Kinder und Jugendlichen. Niemand soll durch Diskriminierung an der Schule am Lernen gehindert werden.
-
Diskriminierung an der Schule gefährdet das Kindeswohl. LGBTIQ Kinder und Jugendliche leiden häufig unter Diskriminierung und Gewalt, mit teils fatalen Folgen für ihre Gesundheit und ihre Entwicklung.
-
Schule der Vielfalt verbessert das Schulklima. Durch das Projekt setzen sich Lehrkräfte und Schüler_innen mit Diskriminierungen auseinander. Bei verletzenden Witzen, Beleidigungen oder Gewalt greifen sie in der Folge häufiger ein.
-
Schule der Vielfalt erweitert den Horizont. Die Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen, Normen und kulturellen Erwartungen nützt allen Schüler_innen. Sie ermöglicht es ihnen, sich kritisch mit den an sie gestellten Erwartungen auseinanderzusetzen.
-
Schule der Vielfalt erfüllt den aktuellen Berliner Rahmenlehrplan. Denn er fordert Lehrkräfte auf, die Vielfalt verschiedener Lebensweisen, Kulturen und sexueller Orientierungen fachübergreifend zu thematisieren.
Mitmachen
Schule der Vielfalt eignet sich für Grundschulen und weiterführende Schulen gleichermaßen.
QUEERFORMAT unterstützt in Berlin interessierte Schulen auf dem Weg zur Projektschule.
Ausgehend von der Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Orientierungen werden auch weitere Kategorien wie Religion, Migrationsgeschichte, Rassismuserfahrung, Behinderung oder Sprache im Rahmen des intersektionalen Ansatzes mit einbezogen.
Um Schule der Vielfalt zu werden und dabei Veränderungen an Ihrer Schule leichter zu bewerkstelligen, müssen alle einem Strang ziehen. Sprechen Sie im Kollegium über das Projekt, beziehen Sie Eltern ein und gewinnen Sie erste Mitstreiter*innen für Ihr Anliegen. Bei QUEERFORMAT erhalten Sie schon zu diesem Zeitpunkt Unterstützung und weitere Informationen.
Den Beschluss, Schule der Vielfalt zu werden, trifft die Schulkonferenz, anschließend geht es um die Umsetzung.
Dazu gehören z.B. folgende Punkte:
- Die Schule bringt das Label „Come in – Wir sind offen!“ sichtbar im Eingangsbereich an.
- Schüler*innen und Lehrerkräfte nehmen an Fortbildungen und Workshops zum Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt teil.
- Die Schule setzt sich aktiv gegen Diskriminierung ein, z.B. durch einen Aktionsplan gegen homo- und transfeindliche Beschimpfungen und Mobbing.
- Vielfalt und Respekt wird regelmäßig zum Thema gemacht, z.B. durch einen Projekttag, eine Filmvorführung, eine Ausstellung oder einen Artikel in der Schülerzeitung.
- Im Unterricht wird sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in verschiedenen Fächern sichtbar gemacht. Bilder und Normen in Bezug auf Geschlecht und sexuelle Orientierung werden analysiert und kritisch hinterfragt.
- Vertreter*innen der Schule nehmen an Vernetzungstreffen mit anderen Projektschulen teil und berichten über die Aktivitäten.
Projektschulen in Berlin
Neuigkeiten aus den Schulen
Nelson-Mandela-Schule (2022)
Zum Beginn des Pride-Monats feierte am 1. Juni 2022 die Nelson-Mandela-Schule (NMS) Sekundarstufe ihre Aufnahme ins Bundesnetzwerk „Schule der Vielfalt“. Damit ist die NMS die fünfte Berliner Projektschule, die ein aktives Zeichen gegen Diskriminierung setzt. Die Auftaktveranstaltung der Primarstufe fand am Freitag, 3. Juni 2022, statt.
Bei der Auftaktveranstaltung gab es Wortbeiträge von einer ehemaligen Schülerin und Referent*innen von QUEERFORMAT sowie Tanz- und Gesangsperformances von Schüler*innen.
Vertreter*innen der schuleigenen „Diversity Task Force” stellten ihre Workshops und verschiedene Aktionen zum Thema „Diversity“ vor. In seiner Rede lobte der Schulleiter Dr. Hans-Günther Bauer das Engagement der „Diversity Task Force“ und der Schüler*innen.
Nach den Redebeiträgen fanden zeitgleich verschiedene Workshops für Schüler*innen statt: Von “Sexismus in Rap und Medien” über “Trans*- und Vogueszene in Kolumbien” und “Playing up Gender” bis hin zu “Rassismus und Diskriminierung” war ein breites Themenspektrum vertreten. In
zwei Filmvorführungen setzten sich Schüler*innen mit queeren Liebesgeschichten auseinander. In einem Leseraum konnten Info-Hefte bewundert werden, die Schüler*innen zu Themen wie geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, Mobbing, Behinderung und Rassismus gestaltet hatten.
Dr. Kai Linke, Lehrer für Geographie und Englisch in der Sekundarstufe, erläutert: „Als Schule der Vielfalt verankern wir Antidiskriminierung jetzt fest in unserer Institution: Wir haben schon einen LGBTIQA+ Leitfaden erstellt und zwei Unisex-Toiletten eingerichtet. Mit strukturellen Veränderungen dieser Art wollen wir erreichen, dass niemand Ausschlüsse an unserer Schule erfahren muss.“
Clay Schule (2019)
Pünktlich zum Ende des Jahres 2019 begrüßten wir am 28.11.2019 die Clay Schule im Antidiskriminierungsnetzwerk Schule der Vielfalt Berlin. Damit befinden sich nun drei der vier Schulen der Vielfalt im Bezirk Neukölln, was auch Bundesministerin Franziska Giffey, einst selbst Bürgermeisterin des Stadtteils, per Videobotschaft in ihrem Grußwort zur Feierlichkeit freudig erwähnte.
Als musikbetonte Oberschule war die Auftaktveranstaltung mit vielfältigen Darbietungen der Schüler*innenschaft ein musikalisches Highlight. Zusätzlich war die Feierlichkeit eingebunden in einen kompletten Aktionstag zu den Themen Vielfalt und Antidiskriminierung, an dem Schüler*innen
mit ihren Lehrkräften außerschulische Lernorte besuchten oder in der Schule in verschiedenen Formaten aktiv wurden.
Wir freuen uns, dass die Clay Schule diesen ersten wichtigen Schritt zur Auseinandersetzung mit Diskriminierung getan hat, dem nun gemäß der Qualitätskriterien des Antidiskriminierungsnetzwerks weitere folgen werden. Oder mit den Worten von Stefan Haydn, einem der Diversitätsbeauftragten der Clay Schule: „Heute haben wir den Grundstein gelegt. Morgen beginnt die Arbeit.“ Wir sind
gespannt darauf, die Schule auf ihrem weiteren Weg aktiv zu begleiten, und sie dabei zu unterstützen, Barrieren abzubauen und an einem diskriminierungskritischen Schulklima zu arbeiten.
Leonardo-da-Vinci-Gymnasium (2019)
Im Jahr 2019 durften wir zwei weitere Schulen in Berlin im Antidiskriminierungsnetzwerk Schule der Vielfalt begrüßen: das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium und die Gail S. Halvorsen Schule.
Beide neuen Schulen feierten den Auftakt mit einem Schulfest, auf dem die Plakette von Schule der Vielfalt feierlich enthüllt wurde. Schüler*innen gestalteten die Feste mit musikalischen Beiträgen, einer Ausstellung, Regenbogenmuffins und einem Spendenlauf. Als Landeskoordination von Schule der Vielfalt in Berlin freuen wir uns darauf, die Schulen von nun an in ihrem Prozess zu begleiten, und sie dabei zu unterstützen, an einer diskriminierungskritischen Schule zu arbeiten.
Denn die beiden Schulen signalisieren durch ihren Beitritt, dass sie sich zukünftig weiter verbindlich gegen Diskriminierungen einsetzen, besonders aufgrund der sexuellen Orientierung und des Geschlechts bzw. der Geschlechtsidentität. Ziel ist es, kontinuierlich für ein Miteinander zu kämpfen und gemeinsam Strukturen zu schaffen, in denen Diskriminierung jeglicher Art keinen Platz hat.
Bericht in der Berliner Woche über das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium
Gail S. Halvorsen Schule (2019)
Im Jahr 2019 durften wir zwei weitere Schulen in Berlin im Antidiskriminierungsnetzwerk Schule der Vielfalt begrüßen: das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium und die Gail S. Halvorsen Schule.
Fritz-Karsen-Schule (2018)
„Come in – Wir sind offen: lesbisch, schwul, bi, hetero, trans*, inter*, cis, queer“: Dieses Schild hat die Fritz-Karsen-Schule bei ihrem Schulfest im Juni 2018 am Schulgebäude enthüllt. Damit war sie die erste Schule in Berlin (und deutschlandweit die erste Schule mit Grundstufe), die sich dem Netzwerk „Schule der Vielfalt“ angeschlossen hat.
Die Gemeinschaftsschule in Neukölln signalisiert so, dass sie sich verbindlich gegen Diskriminierungen einsetzt, besonders aufgrund der sexuellen Orientierung und des Geschlechts
bzw. der Geschlechtsidentität. Im Rahmen des Schulfestes der Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule haben Lehrkräfte und Schüler*innen von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt als Thema an ihrer Schule berichtet. Queere Kunstaktionen und eine gehisste Regenbogenfahne haben zudem das Fest
begleitet.
Bewerben
Uns ist eine nachhaltige Arbeit wichtig, die auch strukturelle Veränderungen an den Projektschulen beinhaltet. Um diese zu gewährleisten, können wir momentan leider keine neuen Schulen in das Antidiskriminierungsnetzwerk aufnehmen. Gerne können sich Schulen jedoch auf die Liste der Interessent*innen setzen lassen.
Kontakt
Sie wollen sich unverbindlich weiter informieren? Sie fragen sich, ob das etwas für Ihre Schule wäre? Dann wenden Sie sich direkt an uns!
Tel.: 030- 587 68 49 – 400
Mail: schule@queerformat.de