Fachbereich Kinder- und Jugendhilfe
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu Fortbildungen und Beratungen des Fachbereichs Kinder-und Jugendhilfe. Sie können auch direkt zu den Fortbildungsterminen gehen.
Fortbildungen
Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe zu Akzeptanz und Respekt gegenüber sexueller Vielfalt
Wir vermitteln Ihnen umfassende Kenntnisse zu den Themen Diversity, Antidiskriminierung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Im Zentrum unserer Bildungsangebote stehen die Förderung von Respekt und demokratischem Bewusstsein und die Anerkennung gesellschaftlicher und sexueller Vielfalt in der pädagogischen Arbeit. Wir sensibilisieren für Geschlechtervielfalt und informieren über die Lebenslagen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und inter*geschlechtlichen (kurz: queeren) Jugendlichen (häufig auch mit der englischen Kurzform LGBTIQ bezeichnet – für lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex, queer). Wir entwickeln mit Ihnen Handlungsmöglichkeiten für Ihre praktische pädagogische und fachliche Arbeit.
Pädagog*innen treffen in ihrer Arbeit täglich auf die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Kindern und Jugendlichen. Auch queere Lebensweisen sind ein Teil dieser Vielfalt in unserer Gesellschaft. Dazu gehören beispielsweise auch lesbische, schwule, bisexuelle, trans* oder inter* Kinder und Jugendliche sowie Kinder und Jugendliche, die sich nicht den gängigen Geschlechterrollen anpassen, Regenbogenfamilien und anderen Lebensformen.
Wer aber als vermeintlich „anders“ und nicht rollenkonform wahrgenommen wird, wird häufig mit homofeindlichen, trans*feindlichen oder inter*feindlichen Bezeichnungen lächerlich gemacht und diskriminiert.
Dieser Druck führt bei vielen dieser Kindern und Jugendlichen zu destruktiven Bewältigungsstrategien: Sie unterliegen einem höheren Risiko, obdachlos zu werden, Gewalt gegen sich selbst auszuüben oder Suizid zu begehen als heterosexuelle oder cisgeschlechtliche Heranwachsende.
Das bietet Ihnen QUEERFORMAT
In Ihrer pädagogischen Arbeit begegnen Sie regelmäßig queeren Kindern und Jugendlichen. QUEERFORMAT unterstützt Sie als Pädagog_innen dabei, professionell auf die spezifischen Bedürfnisse von LGBT Kindern und Jugendlichen einzugehen. Zudem lernen Sie, queere Themen in die pädagogische Praxis zu integrieren und angemessen auf Diskriminierungen zu reagieren.
Wir vermitteln Ihnen grundlegende Kenntnisse zu Diversity, Antidiskriminierung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Wir sensibilisieren für Geschlechtervielfalt und queere Lebensweisen und entwickeln mit Ihnen Handlungsmöglichkeiten für Ihre praktische pädagogische Arbeit.
Dies kommt allen zugute, die mit der pädagogischen Arbeit erreicht werden, weil sie lernen, sich angstfrei und selbstbewusst in einer von Vielfalt geprägten Welt zu bewegen.
Die Fortbildungen sind über die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert und für Berliner Einrichtungen kostenfrei.
Fortbildungs­formate
Je nach Zielgruppe und Bedarf bieten wir Ihnen folgende Veranstaltungsformate an:
Das Basis-Seminar richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die mit Kindern und/oder Jugendlichen arbeiten. Sie erhalten Fachwissen über die komplexen Zusammenhänge von Gender und sexueller Identität. Sie setzen sich selbstreflexiv mit den Themen Vielfalt und Diskriminierung auseinander und erarbeiten praktische Anregungen für Ihr pädagogisches Handeln.
Dabei geht es zum Beispiel um folgende Fragen:
Wie kann ich …
- die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in meine pädagogische Arbeit integrieren?
- meine persönliche Wahrnehmung hinsichtlich sexueller und geschlechtlicher Vielfalt verbessern?
- bei Homofeindlichkeit, Trans*feindlichkeit und anderen Diskriminierungen eingreifen?
- Jugendliche im Coming Out unterstützen?
- unterschiedliche Familienformen gleichwertig thematisieren?
Sollten Sie in einer Leitungsfunktion tätig sein oder die Verantwortung für Fortbildungen in Ihrer Einrichtung haben, empfehlen wir Ihnen auch unsere Fortbildungsberatung, die eine sinnvolle Vorbereitung für solch ein Seminar sein kann.
Dieses eintägige Seminar dient als praxisbezogene Weiterführung des Basisseminars. Sie vertiefen Ihre gewonnen Erkenntnisse und erörtern konkrete Fragestellungen aus Ihrer pädagogischen Praxis.
Das Aufbauseminar orientiert sich in erster Linie an den konkreten praktischen Erfahrungen, Fragen und Problemen aus Ihrem Arbeitsalltag. In der Seminargruppe erarbeiten wir gemeinsam Handlungsmöglichkeiten für die pädagogische Arbeit.
Diese Fortbildung bietet Ihrem Team die Möglichkeit, sich mit konkreten Fragestellungen Ihrer Einrichtung zum Thema queere Lebensweisen und Antidiskriminierung zu beschäftigen.
Gemeinsam diskutieren und analysieren Sie Fragen, Erfahrungen und Problemstellungen, die mit den Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt verbunden sind. Sie erarbeiten Handlungsmöglichkeiten, die Ihnen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nützlich sein werden. Dabei können Sie sich auf aktuelle Teamfragen, konkrete Projekte und Angebote oder auf Fallbeispiele beziehen. Dazu bekommen Sie unsere fachliche Unterstützung.
Ziel ist es, Ihren pädagogischen Alltag vorurteilsbewusster und diskrimierungsfreier zu gestalten und die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in Ihre Einrichtung zu integrieren.
Diese 3-4-stündigen Veranstaltungen thematisieren Einzelaspekte wie Konzeptberatung für Einrichtungen und Träger, Interventionsstrategien für Teams oder Materialvorstellung, z. B. Schulungen zum Medienkoffer „Familien und vielfältige Lebensweisen“ für Kindertageseinrichtungen.
In unserer 1-2-stündigen Informationsveranstaltung erhalten Schlüsselpersonen der Kinder- und Jugendhilfe aus Verwaltung und Politik (z. B. Jugendhilfeauschüsse, Leitungsrunden oder Gremien) einen Überblick über den politischen Hintergrund, Ziele und Umsetzung der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ (IGSV). Fachliche Inputs für Schlüsselpersonen und Fachkräfte bieten Ihnen Gelegenheit (z.B. in Arbeitsgemeinschaften nach § 78 KJHG oder auf Fachveranstaltungen), Ihr Fachwissen zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu vertiefen und zu aktualisieren.
Mögliche Inhalte für fachliche Inputs:
- Wir klären wesentliche Begriffe und Konzepte zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und kontextualisieren diese Themen im Rahmen von Antidiskriminierung und Vielfaltspädagogik.
- Wir informieren Sie über aktuelle Forschungsbefunde zur psychosozialen Situation und zu den Lebenslagen queerer Jugendlicher.
- Wir stellen Ihnen relevante Regelungen auf der normativen Ebene vor, die sich auf sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität beziehen (z.B. gesetzliche Grundlagen in Kinderrechtskonvention und SGB VIII, Fachliche Beschlüsse und Leitlinien etc.).
- Wir empfehlen Ihnen geeignete pädagogische Materialien für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
- Wir stellen Ihnen unsere Bildungsformate vor und überlegen mit Ihnen gemeinsam, welche für Ihre Zwecke geeignet sind.
Seminarangebote
Im Bereich Kinder- und Jugendhilfe führen wir jährlich etwa 30 pädagogische Beratungen und über 60 Bildungsveranstaltungen durch, die meisten davon direkt mit Einrichtungen und Teams.
Folgende Angebote können Sie als Träger, Einrichtung oder Team bei uns buchen (mindestens 11 Teilnehmende). Die Fortbildungen sind über die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert und für Berliner Einrichtungen kostenfrei.
Angebote für Kindertageseinrichtungen
Sexuelle Vielfalt – schon ein Thema in der Kita?!
Kita-Fachkräfte treffen in ihrer Arbeit täglich auf die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Kindern: Sie unterscheiden sich aufgrund ethnischer oder sozialer Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung, Alter, religiöser oder weltanschaulicher Prägung und anderer Eigenschaften. Das Berliner Bildungsprogramm für die Kita fordert dazu auf, Vielfalt in der pädagogischen Arbeit auf der Grundlage gleicher Rechte aktiv zu berücksichtigen und geschlechtlich-kulturelle Vielfalt im Rahmen inklusiver Bildung zu thematisieren.
Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität beschäftigen Kinder oft schon sehr früh im Leben. 15,7 % der lesbisch, schwul oder bisexuell lebenden Jugendlichen haben schon immer um ihre sexuelle Orientierung gewusst, bei den transgeschlechtlichen Jugendlichen sind es sogar 27,9 % (DJI-Studie Coming-out 2015). Trotzdem werden Kinder und Jugendliche mit gleichgeschlechtlichen Gefühlen (auch) in der Kinder- und Jugendhilfe häufig übersehen. Anders ist es beim Thema Geschlechtsidentität: Fachkräfte beobachten durchaus (und häufig mit Verunsicherung), wenn Jungen z.B. Kleider tragen oder sich schminken möchten oder Mädchen erklären, eigentlich ein Junge zu sein.
In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden Fachwissen zu den Themen „Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität“ für die Arbeit mit Kindern. Sie reflektieren ihre pädagogische Haltung und erhalten praktische Anregungen, wie sie Sexuelle Vielfalt im
pädagogischen Handeln berücksichtigen und welche Materialien sie einsetzen können. Im Seminar wird mit interaktiven und beteiligenden Methoden gearbeitet.
Im Seminar geht es, ausgehend von den Praxiserfahrungen der Teilnehmenden, z.B. um folgende Fragen:
- Wie können wir den Kita-Alltag ausgrenzungsfrei und vielfaltsorientiert gestalten?
- Wie können wir die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Kindern und Eltern angemessen ansprechen und berücksichtigen?
- Welche Bilderbücher, Spielmaterialien und Medien können wir einsetzen, in denen vielfältige Lebens- und Familienformen vorkommen?
- Wie können wir Kinder unterstützen und schützen, die sich nicht geschlechterrollenkonform verhalten?
- Was kennzeichnet die besondere Situation von Kindern in Regenbogenfamilien?
- Wie können wir Diskriminierungen wirksam entgegentreten und Barrieren abbauen?
Termin: nach Vereinbarung
Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen
Teilnahmezahl: 12-18
Veranstaltungsort: nach Vereinbarung
Die Fortbildung ist ein Kooperationsangebot mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
In Kooperation mit dem SFBB im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt
Kinder erhalten schon früh Botschaften über Mädchensein und Jungesein, die sie in ihr Weltbild einbeziehen. Spielmaterialien, Kleidung und Bücher weisen häufig eine stark vergeschlechtlichte Einteilung in Blau und Rosa auf, die Kindern (und Eltern) wenig Spielräume lässt. Teilweise greifen Kinder diese Geschlechterklischees bereits in jungen Jahren auf und orientieren sich an ihnen. Mitunter nehmen sie auch schon selbst aktive Zuweisungen vor, wenn etwa von „Mädchenfarbe“ und „Jungsspiel“ die Rede ist. Solche Geschlechterbotschaften beinhalten Bewertungen, die Einfluss auf das Selbstbild von Kindern haben und sie in ihren Handlungen beschränken können.
Geschlechtsbewusste und geschlechtergerechte Pädagogik hat zum Ziel, die Kinder „in ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten zu fördern – unabhängig von den jeweils herrschenden Vorstellungen vom ‚richtigen Mädchen‘ und ‚richtigen Jungen‘“ (Petra Focks) und ihnen eine kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterklischees zu ermöglichen. Dieses Ziel korrespondiert zudem mit den Vorgaben des Berliner Bildungsprogramms, in dem es im Kapitel „Inklusive Bildung“ auch um die Vermittlung von „Gleichheit und geschlechtlich-kulturelle[r] Vielfalt“ geht (vgl. BBP, S. 20)
In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden Fachwissen zu den theoretischen Grundlagen und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten geschlechtsbewusster Pädagogik.
Erfahrungsbezogene Übungen sensibilisieren für den bewussten Umgang mit Geschlechtervielfalt und ermöglichen es, die eigene berufliche Rolle zu reflektieren. Die Fachkräfte diskutieren Möglichkeiten, wie Diskriminierung wirksam entgegengetreten werden kann und lernen Materialien kennen, die für den Einsatz in der Kita geeignet sind.
Im Seminar wird mit interaktiven und beteiligenden Methoden gearbeitet.
Ausgehend von den Praxiserfahrungen der Teilnehmenden geht es z.B. um folgende Fragen:
- Wie können wir den Kita-Alltag ausgrenzungsarm und vielfaltsorientiert gestalten?
- Welche Bilderbücher, Spielmaterialien und Medien können wir einsetzen, in denen vielfältige Geschlechtermodelle vorkommen?
- Wie können wir Kinder unterstützen und schützen, die sich nicht geschlechterrollenkonform verhalten?
Termin: nach Absprache
Zielgruppe: Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen in Berlin
Teilnahmezahl: 12-18
Dozent_innen: Stephanie Nordt und Thomas Kugler
Veranstaltungsort: nach Absprache
Die Fortbildung ist ein Angebot des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg.
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Mit wenigen Worten und großformatigen Bildern erzählt das Buch „Julian ist eine Meerjungfrau“ von der Sehnsucht des Schwarzen Jungen Julian, eine Meerjungfrau zu sein. Die Geschichte bleibt dabei ganz nahe bei Julian und seinem Wunsch, und bietet somit einen idealen Einstieg, um mit Kindern über Themen wie Träume, Wünsche, Erwartungen, aber auch Geschlechtervielfalt, Schwarzsein oder Familienformen ins Gespräch zu kommen.
Gesellschaftliche Vielfalt ist Alltag in Kindertageseinrichtungen. Gleichzeitig erleben viele Kinder Ausschlüsse, da ihre Lebenswirklichkeit in den Materialien oder Spielen nicht vorkommt. Um alle Kinder in der Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls zu unterstützen, ist es wichtig, dass sich ihre vielfältigen Lebensrealitäten – zum Beispiel bezogen auf ihre Erfahrungen mit Rassismus, ihr Geschlecht, oder 09./10.ihre Familienform – in der Einrichtung widerspiegeln. Wie also kann
pädagogisches Handeln in der frühkindlichen Bildung vielfaltsorientiert und diskriminierungskritisch
gestaltet werden?
Geschlechtsbewusste und rassismuskritische Pädagogik hat zum Ziel, die Kinder in ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten zu fördern, sie vor Diskriminierung zu schützen und ihnen eine kritische Auseinandersetzung mit Stereotypen und Ungerechtigkeiten zu ermöglichen. Dieses Ziel korrespondiert auch mit den Vorgaben des Berliner Bildungsprogramms, in dem es etwa im Kapitel „Inklusive Bildung“ um die Vermittlung von gesellschaftlicher Vielfalt auf der Grundlage von Gleichheit an Rechten und Würde geht (vgl. BBP, S. 18 ff.).
In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden Fachwissen zu theoretischen Grundlagen und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten geschlechtsbewusster und rassismuskritischer Pädagogik sowie deren Überschneidungen. Erfahrungsbezogene Übungen sensibilisieren für den rassismuskritischen Umgang mit Geschlechtervielfalt und ermöglichen es, die eigene berufliche Rolle zu reflektieren. Die Fachkräfte diskutieren Möglichkeiten, wie Diskriminierung wirksam
entgegengetreten werden kann und lernen neben „Julian ist eine Meerjungfrau“ weitere Materialien kennen, die für den Einsatz in der Kita geeignet sind. Im Seminar wird mit interaktiven und
beteiligenden Methoden gearbeitet.
Ausgehend von den Praxiserfahrungen der Teilnehmenden geht es z.B. um folgende Fragen:
- Wie können wir den Kita-Alltag diskriminerungskritisch und vielfaltsorientiert gestalten?
- Was ist meine Rolle als Pädagog*in in diesem Prozess?
- Welche Bilderbücher, Spielmaterialien und Medien können wir einsetzen, die der Vielfalt der Kinder und ihrer Familien gerecht werden?
- Wie können wir Kinder unterstützen und schützen, die Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren?
Termin: nach Absprache, 2-tägig
Zielgruppe: Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen in Berlin
Teilnahmezahl: 12-18
Veranstaltungsort: QUEERFORMAT, Villa Lützow, 2. OG, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Die Fortbildung findet im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Kinder wachsen zunehmend in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft auf. Die Auseinandersetzung mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Menschen und die Beschäftigung mit Strategien von Antidiskriminierung und Solidarität werden daher auch in der pädagogischen Arbeit und den pädagogischen Materialien immer bedeutsamer.
Bilderbücher sind dabei wichtige Erkundungs- und Lernquellen. Sie vermitteln jungen Kindern Wissen, wie die Welt aussieht und funktioniert und senden Botschaften, welche Rolle ihnen
selbst darin zukommt. Kinder setzen sich und ihre Lebensrealitäten in Bezug zu den abgebildeten Protagonist*innen und Lebenswelten und ziehen ihre mitunter ganz eigenen Schlüsse aus dem, was sie sehen, hören und erfahren. Kinder werden gestärkt, wenn sie mit
ihren Identitätsaspekten und Lebenswelten in den Materialien der Kita auftauchen. Die Kinder, die nicht (ausreichend) oder in stereotyper Weise repräsentiert sind, machen schädigende, verletzende und ausschließende Erfahrungen.
Warum (Geschlechter)Vielfalt sichtbar machen?
Die meisten Kinderbücher bilden einseitige Lebensformen und Familienmodelle ab. Sie zeigen zumeist heteronormative Geschlechterordnungen und monokulturelle Lebenswelten: Die
Protagonist*innen sind fast ausschließlich weiß, männliche Helden ziehen in die weite Welt und erleben Abenteuer, weibliche Figuren werden oft als zarte und mit pinkfarbenen Accessoires ausgestattete Feen dargestellt oder sind mit alltäglichen, häuslichen Aufgaben beschäftigt. Familien bestehen in der Regel aus Vater, Mutter, Sohn und Tochter, sind zumeist weiß und leben häufig im Eigenheim mit Garten.
Um allen Kindern gerecht zu werden, brauchen Kitas Bücher, in denen die Figuren unterschiedliche Geschlechter, soziale und geografische Herkünfte, Hauttöne, Frisuren, sexuelle Orientierungen, Befähigungen, Religionszugehörigkeiten, Familienformen etc. haben. Sie brauchen Bücher, die allen Kindern Erfahrungen von Zugehörigkeit ermöglichen und ihnen zudem Wissen über gesellschaftliche Vielfalt vermitteln. Kinder profitieren von Büchern, in denen inter- und trans*geschlechtliche oder gendernonkonforme Personen vorkommen. Sie lernen aus Geschichten, die vielfältige Möglichkeiten des Verliebens und
Zusammenlebens erzählen. Kinder erweitern ihren Wissens- und Erfahrungshorizont durch Erzählungen von klugen, starken Mädchen* und Frauen* und sozial kompetenten, einfühlsamen Jungen* und Männern*. Sie fühlen sich sicher begleitet von Fachkräften, die eingreifen, wenn sie oder andere Kinder wegen ihrer Kleidung, ihres Verhaltens oder der Aussagen zu ihrem Geschlecht herabgewürdigt werden. Trans* und nicht-binäre Kinder fühlen sich gestärkt, wenn ihre Aussagen zu ihrer Geschlechtszugehörigkeit ernstgenommen und sie in der Auseinandersetzung mit ihren Identitätsfragen unterstützt werden.
Wie kann ich mehr erfahren?
In 2-4-stündigen kostenfreien Schulungen lernen die Fachkräfte Bilderbücher kennen, die Geschlechtervielfalt und weitere Identitätsaspekte repräsentieren und erhalten Impulse für
den pädagogischen Einsatz in ihren Kindertageseinrichtungen.
Termine: nach Vereinbarung
Telefon: 030- 587 68 49 410
Email: kjh@queerformat.de
Zielgruppe: Teams und Träger von Kindertageseinrichtungen, Bibliotheken
Teilnahmezahl: mindestens 10
Veranstaltungsort: Nach Absprache als Inhouse-Schulung, als online Veranstaltung oder bei QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Die Teilnahme ist kostenlos.
Berliner Kindertageseinrichtungen haben einen rechtlichen, fachlichen und politischen Auftrag, Themen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt aktiv in die frühkindliche pädagogische Arbeit einzubringen.
Dabei ist es wichtig, auch die Eltern / Bezugspersonen der Kinder einzubeziehen. Doch wie können Pädagog*innen mit Eltern darüber ins Gespräch kommen, dass es für Kinder wichtig ist, schon in der Kita etwas über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt zu erfahren? Und wie können sie ihnen Vielfalt als umfassenden Ansatz in der Inklusionspädagogik vermitteln?
Wie kann ein Dialog gestaltet werden, wenn der pädagogische Auftrag der Kita und die Erziehungsvorstellungen und das Wertesystem der Eltern voneinander abweichen?
Die Beschäftigung mit diesen Fragestellungen erfordert eine gute Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern und ist ein zentraler fachlicher Qualitätsanspruch für Kindertageseinrichtungen, der wesentlich für die Entwicklung des Kindes ist. Fehlende Abstimmung mit den Eltern kann zu erheblichen Konflikten führen – das zeigt sich bei sensiblen Themen, wie z.B. Fragen rund um Geschlechtervielfalt, besonders deutlich. (vgl. Berliner Bildungsprogramm für Kita und Kindertagespflege 2014, S. 49)
In dieser Fortbildung geht um konkrete Anregungen und Argumentationshilfen zu Fragen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, die sich auf die Zusammenarbeit mit Eltern / Bezugspersonen beziehen. Es geht dabei also nicht vordergründig und grundsätzlich um die Herstellung und Gestaltung der Zusammenarbeit mit Eltern.
Die Teilnehmenden erwerben zunächst Basiswissen zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Kontext der Arbeit mit jungen Kindern, um sich dann, ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmenden, mit ihren konkreten Praxisanliegen auseinanderzusetzen.
Dabei kann es z.B. um folgende Fragen gehen:
- Wie sprechen wir die Themen Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung in der Zusammenarbeit mit Eltern / Bezugspersonen an?
- Was können wir tun, wenn Eltern ihrem Sohn verbieten, ein Prinzessinnenkleid zu tragen oder sich die Nägel zu lackieren?
- Wie gehen wir mit Eltern um, die sich negativ zu lesbischen, schwulen, trans* oder nicht-binären Kolleg*innen äußern?
- Wie können wir reagieren, wenn Eltern / Bezugspersonen sich diskriminierend über andere Eltern / Bezugspersonen äußern?
Termin: 2 Tage nach Vereinbarung
Zielgruppe: Fachkräfte aus Berliner Kindertageseinrichtungen
Teilnahmezahl: 10-15
Dozent*innen: Referent*innen der Fachstelle Queere Bildung
Veranstaltungsort: QUEERFORMAT, Villa Lützow, 2. OG, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Die Fortbildung findet im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Angebote für Jugendhilfeeinrichtungen
Die Studie „Coming-out – und dann…?!“ des Deutschen Jugendinstituts belegt, dass lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche und junge Erwachsene (LGBT) in Deutschland ihr Coming-out noch häufig als einen komplizierten, belastenden und langwierigen
Prozess erleben – trotz gesellschaftspolitischer Entwicklungen in Richtung Gleichstellung. Acht von zehn der über 5000 befragten jungen Menschen erleben Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.
Lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* (LGBTI) Kinder und Jugendliche werden (auch) in der Kinder- und Jugendhilfe häufig übersehen, denn aus Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung sprechen sie meist nicht über ihre Gefühle und bleiben deshalb unsichtbar. Den Fachkräften fehlt es oft an Wissen und Handwerkszeug zu den Themen „Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität“.
In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden relevantes Fachwissen zu den Lebenslagen von jungen LGBTI für die fachliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie erhalten praktische Anregungen, wie sie geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im pädagogischen Handeln berücksichtigen können und erörtern Möglichkeiten, wie Diskriminierung wirksam entgegengetreten werden kann. Im Seminar wird mit interaktiven und beteiligenden Methoden gearbeitet.
Dabei geht es u.a. um folgende Fragen:
- Was kennzeichnet die besonderen Lebenslagen von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Kindern und Jugendlichen? Aktuelle Forschungsbefunde
- Was brauchen diese jungen Menschen in einem professionellen Setting?
- Wie können Pädagogen*innen Kinder und Jugendliche unterstützen, die sich nicht geschlechterrollenkonform verhalten?
- Wie können Pädagogen*innen Jugendliche in ihrem Coming-out unterstützen?
- Wie lassen sich Angebote und Einrichtungen ausgrenzungsarm und vielfaltsorientiert gestalten?
- Wie können Pädagogen*innen reagieren, wenn sich Kinder und Jugendliche mit homo-/trans*feindlichen Äußerungen beschimpfen?
- Welche pädagogischen Materialen und Ressourcen stehen zur Verfügung?
- Welche Unterstützungsangebote gibt es für queere Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen in Berlin?
Termin: nach Vereinbarung
Zielgruppe: Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen
Teilnahmezahl: 12-18
Veranstaltungsort: nach Vereinbarung
Die Fortbildung ist ein Kooperationsangebot mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Die Themen Trans* und Nicht-binär (engl. non-binary) tauchen zunehmend in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf, auch weil sie im Juni 2021 in das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz aufgenommen wurden. Die Inklusion von trans* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen stellt neue Fragen und Anforderungen an die pädagogische Arbeit. Was bedeutet eine trans*- und queerinklusive Perspektive für die Arbeit mit Jugendlichen? Was bedeutet diese Perspektive für die Mädchen- und Jungenarbeit, der ursprünglich eine Einteilung in zwei Geschlechter zugrunde liegt?
In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden relevantes Fachwissen zu den Lebenslagen von queeren, insbesondere trans* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen. Sie reflektieren ihre eigene Haltung und ihre pädagogische Praxis insbesondere hinsichtlich Trans*- und
Cisgeschlechtlichkeit und erhalten praktische Anregungen, wie sie ihr Handeln trans*inklusiv gestalten können. Zudem erörtern sie Möglichkeiten, um Diskriminierungen wirksam entgegengetreten zu können. Im Seminar wird mit interaktiven und beteiligenden Methoden
gearbeitet.
Dabei geht es u.a. um folgende Fragen:
- Was bedeutet trans* und nicht-binär und was kennzeichnet die besonderen Lebenslagen von trans* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen?
- Was brauchen diese jungen Menschen in einem professionellen Setting?
- Wie lassen sich Angebote und Einrichtungen ausgrenzungsarm und vielfaltsorientiert gestalten?
- Wie kann eine Öffnung von Mädchen- und Jungenräumen für trans* und nicht-binäre Kinder und Jugendliche gestaltet werden?
- Wie können Pädagog*innen reagieren, wenn sich Kinder und Jugendliche mit trans*feindlichen Äußerungen beschimpfen?
- Welche pädagogischen Materialen und Ressourcen stehen zur Verfügung?
- Welche Unterstützungsangebote gibt es für queere Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen in Berlin?
Termin: 2 Tage, nach Vereinbarung
Zielgruppe: Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen
Teilnahmezahl: 10 – 15
Veranstaltungsort: QUEERFORMAT, Lützowstr. 28, 2. OG, 10785 Berlin
Die Fortbildung findet im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
In pädagogischen Einrichtungen passiert es oft, dass jungen Menschen mit zugeschriebenen oder tatsächlichen muslimischen Bezügen eine besonders ausgeprägte Ablehnung gegenüber den Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt unterstellt wird:
Häufig werden alle muslimischen und muslimisch gelesenen Kinder und Jugendliche verallgemeinernd verantwortlich gemacht für die (gegebenenfalls lautstarke) Ablehnung Einzelner. Queerfeindlichkeit wird bei weißen jungen Menschen weniger beachtet oder sanktioniert als bei rassismuserfahrenen, muslimischen oder muslimisch gelesenen jungen Menschen. Und oft werden muslimische und als muslimisch gelesene junge Menschen, die selbst queer sind oder Fragen zu ihrer eigenen Geschlechtsidentität und/oder sexuellen Orientierung haben, unsichtbar gemacht, indem Queerness und Muslimisch/BIPoC-Sein als sich gegenseitig ausschließende Identitäten wahrgenommen werden.
Damit queere Themen nicht (absichtlich oder unabsichtlich) für rassistische Zwecke instrumentalisiert werden, ist es wichtig, dass Fachkräfte sich diskriminierungskritisch professionalisieren und ihre Praxis intersektional reflektieren. Dabei ist es essentiell, sich mit unterschiedlichen Diskriminierungsformen sowie deren Verschränkungen kritisch auseinanderzusetzen.
Mit folgenden Fragen werden sich die Teilnehmenden selbstreflexiv und praxisorientiert auseinandersetzen:
- Welche eigenen Bilder und Vorbehalte zu den Themen beeinflussen (unbewusst) meine pädagogische Arbeit?
- Wie kann ich als Fachkräfte antimuslimischen Rassismus in meiner queer-inklusiven pädagogischen Arbeit erkennen und reflektieren?
- Welche Erfahrungen machen queere muslimische und als muslimisch gelesene junge Menschen in pädagogischen Einrichtungen und was wünschen sie sich von ihren pädagogischen Fachkräften?
- Welche Anforderungen an Fachkräfte ergeben sich daraus im Hinblick auf eine diskriminierungskritische pädagogische Handlungspraxis?
Dieses Seminar richtet sich an Fachkräfte, die bereits Vorwissen zu diskriminierungskritischer Pädagogik und insbesondere zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt mitbringen. Für Einsteiger*innen in das Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt empfehlen wir unser Basisseminar „Trans*geschlechtlichkeit und Nicht-Binarität in der Arbeit mit Jugendlichen“.
Termin: 1-2 Tage nach Vereinbarung
Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe
Teilnahmezahl: max. 18
Veranstaltungsort: QUEERFORMAT, Lützowstr. 28, 2. OG, 10785 Berlin
Die Fortbildung findet im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Themenspezifische Fortbildungen für Teams und Träger nach Bedarf
Zusätzlich können Sie als Träger, Einrichtung oder Team auch themenspezifische Fortbildungen nach Ihrem Bedarf mit uns vereinbaren (2-tägig, 1-tägig oder Kurzformate). Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der hohen Nachfrage zu langen Vorlaufzeiten kommen kann. Die Fortbildungen sind über die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert und für Berliner Einrichtungen kostenfrei.
Termine
Offen ausgeschriebene Seminare für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe
18.+19.03.2025
2-tägiges Basisseminar: "Mädchen, Jungen und noch mehr!“ - Trans* und Nicht-Binarität als Themen in der Arbeit mit Jugendlichen
Dieses Fortbildung findet im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt und ist für Fachkräfte aus Berlin kostenfrei. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Veranstaltungsort ist QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung.
Dabei geht es u.a. um folgende Fragen:
- Was bedeutet trans* und nicht-binär und was kennzeichnet die besonderen Lebenslagen von trans* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen?
- Was brauchen diese jungen Menschen in einem professionellen Setting?
- Wie lassen sich Angebote und Einrichtungen ausgrenzungsarm und vielfaltsorientiert gestalten?
- Wie kann eine Öffnung von Mädchen- und Jungenräumen für trans* und nicht-binäre Kinder und Jugendliche gestaltet werden?
- Wie können Pädagog*innen reagieren, wenn sich Kinder und Jugendliche mit trans*feindlichen Äußerungen beschimpfen?
- Welche pädagogischen Materialen und Ressourcen stehen zur Verfügung?
- Welche Unterstützungsangebote gibt es für queere Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen in Berlin?
Termin: 18.+19. März 2025, beide Tage 9-16 Uhr
Zielgruppe: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und der Schulsozialarbeit
Veranstaltungsort: Queerformat, Villa Lützow, 2. OG, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Diese Fortbildung findet im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt und ist für Fachkräfte von Berliner Trägern kostenlos.
Anmeldungen bitte unter Angabe von vollem Namen und Trägeradresse an KJH@queerformat.de
08.+09.04.2025
2-tägiges Seminar: Antimuslimischer Rassismus und sexuelle & geschlechtliche Vielfalt - Impulse für pädagogisches Handeln in der Kinder- und Jugendhilfe
Dieses Fortbildung findet im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt und ist für Fachkräfte aus Berlin kostenfrei. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Veranstaltungsort ist QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung.
In pädagogischen Einrichtungen passiert es oft, dass jungen Menschen mit zugeschriebenen oder tatsächlichen muslimischen Bezügen eine besonders ausgeprägte Ablehnung gegenüber den Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt unterstellt wird:
Häufig werden alle muslimischen und muslimisch gelesenen Kinder und Jugendliche verallgemeinernd verantwortlich gemacht für die (gegebenenfalls lautstarke) Ablehnung Einzelner. Queerfeindlichkeit wird bei weißen jungen Menschen weniger beachtet oder sanktioniert als bei rassismuserfahrenen, muslimischen oder muslimisch gelesenen jungen Menschen. Und oft werden muslimische und als muslimisch gelesene junge Menschen, die selbst queer sind oder Fragen zu ihrer eigenen Geschlechtsidentität und/oder sexuellen Orientierung haben, unsichtbar gemacht, indem Queerness und Muslimisch/BIPoC-Sein als sich gegenseitig ausschließende Identitäten wahrgenommen werden.
Damit queere Themen nicht (absichtlich oder unabsichtlich) für rassistische Zwecke instrumentalisiert werden, ist es wichtig, dass Fachkräfte sich diskriminierungskritisch professionalisieren und ihre Praxis intersektional reflektieren. Dabei ist es essentiell, sich mit unterschiedlichen Diskriminierungsformen sowie deren Verschränkungen kritisch auseinanderzusetzen.
Mit folgenden Fragen werden sich die Teilnehmenden selbstreflexiv und praxisorientiert auseinandersetzen:
- Welche eigenen Bilder und Vorbehalte zu den Themen beeinflussen (unbewusst) meine pädagogische Arbeit?
- Wie kann ich als Fachkräfte antimuslimischen Rassismus in meiner queer-inklusiven pädagogischen Arbeit erkennen und reflektieren?
- Welche Erfahrungen machen queere muslimische und als muslimisch gelesene junge Menschen in pädagogischen Einrichtungen und was wünschen sie sich von ihren pädagogischen Fachkräften?
- Welche Anforderungen an Fachkräfte ergeben sich daraus im Hinblick auf eine diskriminierungskritische pädagogische Handlungspraxis?
- Welche pädagogischen Materialen und Ressourcen stehen zur Verfügung?
- Welche Unterstützungsangebote gibt es für queere Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen in Berlin?
Dieses Seminar richtet sich an Fachkräfte, die bereits Vorwissen zu diskriminierungskritischer Pädagogik und insbesondere zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt mitbringen. Für Einsteiger*innen in das Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt empfehlen wir unser Basisseminar „Trans* und Nicht-Binarität in der Arbeit mit Jugendlichen“.
Termin: 08.+09. April 2025, beide Tage 9-16 Uhr
Zielgruppe: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und der Schulsozialarbeit
Veranstaltungsort: Queerformat, Villa Lützow, 2. OG, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Diese Fortbildung findet im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt und ist für Fachkräfte von Berliner Trägern kostenlos.
Anmeldungen bitte unter Angabe von vollem Namen und Trägeradresse an KJH@queerformat.de
02.04.2025
Online-Tagesseminar: Kita unterm Regenbogen
Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung von QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Die Fortbildung findet im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Veranstaltungsort ist QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung.
Gesellschaftliche Vielfalt ist Alltag in Kindertageseinrichtungen. Gleichzeitig erleben viele Kinder Ausschlüsse, da ihre Lebenswirklichkeit in der Ansprache, den Bilderbüchern, den Materialien oder den Spielen nicht vorkommt. Um alle Kinder in der Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls zu unterstützen, ist es wichtig, dass sich ihre vielfältigen Lebensrealitäten – zum Beispiel bezogen auf ihre Geschlechtsidentität, ihre (zukünftige) sexuelle Orientierung, ihre Religion, ihre Erfahrungen mit Rassismus oder ihre Familienform – in der Einrichtung widerspiegeln. Wie also kann pädagogisches Handeln in der frühkindlichen Bildung geschlechtsbewusst, queer-inklusiv und diskriminierungskritisch gestaltet werden?
In diesem Online-Seminar erwerben die Teilnehmenden Fachwissen zu den Themen „Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität“ für die Arbeit mit Kindern. Sie reflektieren ihre pädagogische Haltung und erhalten erste praktische Impulse, wie sie geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im pädagogischen Handeln berücksichtigen und welche Bücher und Materialien sie einsetzen können.
Ausgehend von den Praxiserfahrungen der Teilnehmenden geht es z.B. um folgende Fragen:
- Wie können wir den Kita-Alltag ausgrenzungsarm und vielfaltsorientiert gestalten und Barrieren für Lernen und Teilhabe für alle Kinder abbauen?
- Welche Bilderbücher, Spielmaterialien und Medien können wir einsetzen, in denen vielfältige Lebensrealitäten und Familienformen vorkommen?
- Wie können wir die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Kindern und Eltern angemessen ansprechen und berücksichtigen?
Termin: 2.4.2025, Uhrzeit: 9.00-15.00 Uhr
Zielgruppe: Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen in Berlin
Dozent*innen: Queerformat-Bildungsreferent*innen
Veranstaltungsort: Online, Link wird nach Anmeldung zur Verfügung gestellt
Anmeldung über das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Hier geht es zum Anmeldelink!
06.+ 07.05.2025
2-tägiges Seminar: Starke Worte, starke Kinder! Geschlechter- und diversitätsgerechte Sprache in der Kita
Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung von QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Die Fortbildung findet im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie statt. Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Veranstaltungsort ist QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung.
Starke Worte, starke Kinder! Geschlechter- und diversitätsgerechte Sprache in der Kita
„Wirf nicht wie ein Mädchen!“, „Halima kann gar keine Astronautin werden, das ist ein Jungsberuf!“ – Sprache zeichnet Realität nicht nur ab, sie erschafft sie auch. Sie ist ein machtvolles Handlungsinstrument, mit dem Geschlechterrollen und weitere Zuschreibungen oftmals verfestigt und vielfältige Lebensweisen abgewertet werden. Kinder lernen all dies unbewusst schon früh und erfahren auch im Kita-Alltag durch Sprache Inklusion und Anerkennung oder Ausschluss und Verletzung. Indem z. B. die „starken Jungs“ zum Tischtragen gerufen werden oder Mädchen als „Heulsusen“ bezeichnet werden, werden Geschlechterklischees weitergetragen. Indem Gruppen nach Jungs und Mädchen aufgeteilt werden, machen inter*, trans* und nicht-binäre Kinder schon früh Ausgrenzungserfahrungen.
Jedes Kind, unabhängig von der eigenen Geschlechtsidentität, sexuellen Orientierung, Erfahrung mit Armut und/oder Rassismus oder anderen sozialen Aspekten, hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, auf eine diskriminierungsfreie Lernumgebung und auf Beteiligung. Kindern wird diese Wertschätzung nicht ausreichend vermittelt, wenn sie sich in ihrer Lernumgebung nicht wiederfinden und sprachlich nicht berücksichtigt werden. All dies beschränkt ihre individuelle Entwicklung.
In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden Fachwissen zu den theoretischen Grundlagen und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten geschlechter- und diversitätsgerechter Sprache in der Arbeit mit Kindern. Erfahrungsbezogene Übungen unterstützen sie zudem dabei, ihren eigenen Sprachgebrauch zu reflektieren und Diskriminierungen im Sprechen wirksam entgegenzutreten.
Termin: 06.+07.05.2025, Uhrzeit: 9.00-16.00 Uhr
Zielgruppe: Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen
Teilnahmezahl: 10-18
Dozent*innen: Referent*innen der Fachstelle Queere Bildung
Veranstaltungsort: QUEERFORMAT, Villa Lützow, 2. OG, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Anmeldung über das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Hier geht es zum Anmeldelink!
18.+ 19.06.2025
2-tägiges Seminar: Blau und Rosa sind für alle da! Geschlechterbewusstes Handeln in der frühkindlichen Bildung
Kinder erhalten schon früh Botschaften über Mädchensein und Jungesein, die sie in ihr Weltbild einbeziehen. Spielmaterialien, Kleidung und Bücher weisen häufig eine stark vergeschlechtlichte Einteilung in Blau und Rosa auf, die Kindern (und Eltern) wenig Spielräume lässt. Teilweise greifen Kinder diese Geschlechterklischees bereits in jungen Jahren auf und orientieren sich an ihnen. Mitunter nehmen sie auch schon selbst aktive Zuweisungen vor, wenn etwa von „Mädchenfarbe“ und „Jungsspiel“ die Rede ist. Solche Geschlechterbotschaften beinhalten Bewertungen, die Einfluss auf das Selbstbild von Kindern haben und sie in ihren Handlungen beschränken können. Zudem machen trans*, inter* und nicht-binäre Kinder, die aufgrund ihres Körpers und/oder ihrer Geschlechtsidentität nicht dieser zweigeschlechtlichen Norm entsprechen, hierdurch bereits früh Ausgrenzungs- und Abwertungserfahrungen.
Geschlechtsbewusste und geschlechtergerechte Pädagogik hat zum Ziel, die Kinder „in ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten zu fördern – unabhängig von den jeweils herrschenden Vorstellungen vom ‚richtigen Mädchen‘ und ‚richtigen Jungen‘“ (Petra Focks) und ihnen eine kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterklischees zu ermöglichen. Dieses Ziel korrespondiert zudem mit den Vorgaben des Berliner Bildungsprogramms, in dem es im Kapitel „Inklusive Bildung“ auch um die Vermittlung von „Gleichheit und geschlechtlich-kulturelle[r] Vielfalt“ geht (vgl. BBP, S. 20)
In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden Fachwissen zu den theoretischen Grundlagen und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten geschlechtsbewusster Pädagogik. Erfahrungsbezogene Übungen sensibilisieren für den bewussten Umgang mit Geschlechtervielfalt und ermöglichen es, die eigene berufliche Rolle zu reflektieren. Die Fachkräfte diskutieren Möglichkeiten, wie Diskriminierung wirksam entgegengetreten werden kann und lernen Materialien kennen, die für den Einsatz in der Kita geeignet sind. Im Seminar wird mit interaktiven und beteiligenden Methoden gearbeitet.
Ausgehend von den Praxiserfahrungen der Teilnehmenden geht es z.B. um folgende Fragen:
- Wie können wir den Kita-Alltag ausgrenzungsarm und vielfaltsorientiert gestalten?
- Welche Bilderbücher, Spielmaterialien und Medien können wir einsetzen, in denen vielfältige Geschlechtermodelle vorkommen?
- Wie können wir Kinder unterstützen und schützen, die trans*, inter* oder nicht-binär sind, oder die als nicht geschlechtsrollenkonform wahrgenommen werden?
Termin: 18.+19.06.2025, je 9-16 Uhr
Zielgruppe: Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen in Berlin
Dozent*innen: Referent*innen von QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung
Veranstaltungsort: QUEERFORMAT, Villa Lützow, 2. OG, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Anmeldung über das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Hier geht es zum Anmeldelink!
Teil I: 07. + 08.10.2025 | Teil II: 11. + 12.11.2025
4-tägiges Intensivseminar: Intersektionale Perspektiven auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Jugendlichen
Gesellschaftliche Vielfalt ist Alltag in Einrichtungen der Jugendhilfe. Gleichzeitig erleben viele Jugendliche Ausschlüsse, da ihre Lebenswirklichkeiten in der Ansprache, den Materialien oder den Angeboten der Einrichtungen nicht angemessen berücksichtigt werden. Insbesondere queere (lesbische, schwule, bi-/pansexuelle, trans*, nicht-binäre und inter*) Jugendliche werden häufig übersehen. Aus Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung sprechen sie meist nicht über ihre Gefühle und bleiben deshalb unsichtbar. Zudem finden die vielfältigen Lebensrealitäten von LGBTIQ* Jugendlichen, die sich aufgrund von weiteren Identitätsmerkmalen oft sehr unterscheiden, selten Repräsentation.
Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz formuliert, dass die Bedarfe und Lebenslagen von queeren Jugendlichen in den Fokus gerückt werden müssen. Um dies zu gewährleisten, müssen ihre vielfältigen Lebenslagen und Diskriminierungserfahrungen intersektional betrachtet und analysiert werden. Das heißt konkret, nicht nur die jeweils unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen, Jungen sowie nicht-binären, trans*- und inter*geschlechtlichen jungen Menschen in bestimmten Aspekten voneinander unterscheiden, sondern die Lebensrealitäten auch innerhalb dieser Gruppen jeweils vielfältig sind, z.B. bezogen auf ihre Erfahrungen mit Rassismus, mit Be_hinderung und/oder Armut.
Neben der Vertiefung der Themen Trans*geschlechtlichkeit und Nicht-Binarität wird ein Schwerpunkt auf einer rassismuskritischen Perspektive im pädagogischen Umgang mit diesen Themen liegen, insbesondere mit Fokus auf antimuslimischem Rassismus im Vermittlungskontext von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Ausgehend von den Praxiserfahrungen der Teilnehmenden geht es z.B. um folgende Fragen:
• Was kennzeichnet die Lebenslagen von queeren Jugendlichen?
• Welche Anforderungen ergeben sich daraus für die pädagogische Praxis?
• Wie kann pädagogisches Handeln vielfaltsorientiert, intersektional, inklusiv und diskriminierungskritisch gestaltet werden?
• Welche pädagogischen Materialien und Ressourcen stehen zur Verfügung?
• Welche Unterstützungsangebote gibt es für queere Jugendliche und ihre Angehörigen?
Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass an allen vier Tagen verbindlich teilgenommen werden kann.
Zielgruppe: Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe in Berlin
Teilnahmezahl: 12-18
Dozent*innen: Referent*innen der Fachstelle Queere Bildung
Veranstaltungsort: QUEERFORMAT, Villa Lützow, 2. OG, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB).
Anmeldung über das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Hier geht es zum Anmeldelink!
14.+15.10.2025
2-tägiges Seminar: TIN*klusiv! - Trans*inklusive und inter*inklusive Öffnungsprozesse in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gestalten
Trans*, inter* und nicht-binäre (TIN*) Kinder und Jugendliche machen sich in der Gesellschaft und in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zunehmend sichtbarer und fordern oftmals aktiv ihre Rechte auf Partizipation und Diskriminierungsfreiheit ein. Für pädagogische Fachkräfte entstehen dadurch oft große Unsicherheiten, denn ihnen fehlt es an Erfahrung oder an Wissen rund um die Lebenslagen und Bedarfe von TIN* Kindern und Jugendlichen.
Die immer sichtbarer werdende, gesellschaftlich existierende Geschlechtervielfalt stellt die weiterhin sehr binärgeschlechtlich angelegte Kinder- und Jugendhilfe vor die Herausforderung, ihre Strukturen und pädagogischen Ansätze neu zu denken. Auch die geschlechtsspezifischen Angebote der Jungen- und Mädchenarbeit müssen ihre Konzepte hinsichtlich Geschlechtervielfalt überarbeiten und erweitern.
Spätestens seit der Novellierung des KJSG im Jahr 2021 haben Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe nun auch den expliziten gesetzlichen Auftrag, die Lebensrealitäten von trans*, inter* und nicht-binären jungen Menschen zu berücksichtigen und Barrieren für diese jungen Menschen abzubauen. Gleichzeitig unterscheiden sich nicht nur die jeweils unterschiedlichen Lebenslagen von nicht-binären, trans* und inter* jungen Menschen in bestimmten Aspekten voneinander. Auch die Lebensrealitäten innerhalb dieser Gruppen sind jeweils vielfältig, z.B. bezogen auf Erfahrungen mit Rassismus, mit Be_Hinderung und/oder Armut. Wie kann also intersektionale, trans*inklusive und inter*inklusive Kinder- und Jugendhilfe gut gelingen?
In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden relevantes Fachwissen zu den Lebenslagen von trans*, inter* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen. Sie reflektieren ihre eigene Haltung und ihre pädagogische Praxis insbesondere hinsichtlich Trans* und Inter* und erhalten praktische Anregungen, wie sie sich und ihre Einrichtung auf den Weg eines trans*inklusiven Öffnungsprozesses machen können. Im Seminar wird mit interaktiven und beteiligenden Methoden gearbeitet.
Dabei geht es u.a. um folgende Fragen:
- Was sind die konkreten Lebenslagen von trans*, inter* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen? Auf welche Barrieren treffen sie in der Kinder- und Jugendhilfe?
- Wie können Angebote, Ansprache und pädagogische Ansätze einer Einrichtung so gestaltet werden, dass Mädchen, Jungen, trans*, inter* und nicht-binäre junge Menschen teilhaben können und Stärkung erleben?
- Wie kann ein trans*inklusiver Öffnungsprozess in Einrichtungen der feministischen Mädchenarbeit und der Jungenarbeit gut gelingen?
- Wie kann trans*inkusive Kinder- und Jugendhilfe intersektional gestaltet werden?
- Welche pädagogischen Materialen und Ressourcen stehen zur Verfügung?
- Welche Unterstützungsangebote gibt es für TIN* Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen in Berlin?
Zielgruppe: Fachkräfte aus Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung und Jugendfreizeiteinrichtungen in Berlin
Dozent*innen: Referent*innen der Fachstelle Queere Bildung
Veranstaltungsort: QUEERFORMAT, Villa Lützow, 2. OG, Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Anmeldung über das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Hier geht es zum Anmeldelink!
Beratung
Fortbildungsberatung und Pädagogische Beratung
Unsere Fortbildungsberatung richtet sich an Teamleitungen und andere für Fortbildungen Verantwortliche einer Einrichtung, die uns für eines unserer Seminare buchen möchten. In der Beratung besprechen wir gemeinsam Ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse an die geplante Fortbildung. Die Beratung dient dazu, die Inhalte und den Aufbau des Seminars möglichst passend für Ihre Einrichtung und Ihr Team zu gestalten. Neben den offenausgeschriebenen Seminaren können Sie als Träger, Einrichtung oder Team auch themenspezifische Fortbildungen nach Ihrem Bedarf mit uns vereinbaren (2-tägig, 1-tägig oder Kurzformate). Die Fortbildungen sind über die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert und für Sie kostenfrei. Selbstverständlich sind alle unsere Seminare auch ohne Fortbildungsberatung buchbar.
Die pädagogischen Beratungen dienen Ihrer fachlichen Unterstützung bei Fragen, die Sie im Zusammenhang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt haben. Inhalte können etwa sein: Fallbeispiele queerer Jugendlicher, pädagogische Materialien für Kindertageseinrichtungen oder Jugendfreizeitstätten, Interventionsstrategien bei Diskriminierung, Zusammenarbeit mit Kolleg_innen und/oder Eltern, didaktische Materialien für die Erzieher_innenausbildung oder die Überarbeitung pädagogischer Konzeptionen und Leitbilder.
Prozessbegleitung
Prozessbegleitung für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung unterstützt Einrichtungen bei der Verankerung von Themen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Inhalte und Umfang der Prozessbegleitung werden individuell und entsprechend der Einrichtungsart (z.B. Kita, Hort, Jugendeinrichtung) zugeschnitten.